Ich hab´s verbockt!
Tags zuvor, es war bereits 9 oder 10 Uhr, sah ich ein Reh! Gut, is ja jetzt nicht wild… aber da war noch eins, und die rannten über die Felder.
Fand ich irgendwie komisch, durch Hecken, Bäume und hohe Gräser konnte ich mich etwas ranpirschen um dann festzustellen, es war eine Ricke und ein Bock… JETZT… es ist Blattzeit, oh mein Gott, natürlich!
Die Bilder an dem Tag wollt Ihr nicht sehen, ich beschloss am nächsten Morgen mein Glück zu versuchen.
Am nächsten Morgen
es war noch dunkel, wurde gerade so hell, mit Tarnumhang und Tarnschal machte ich mich auf den Weg, dorthin wo ich gestern die Beiden gesehen hatte. An einem größeren Gebüsch auf einer Wiese setzte ich mich und wartete… halbe Stunde ungefähr, bellte es hinter mir, kein Hund!
Ich erstarrte…
Es bellte nochmal… der Bock kam rechts von mir hinter dem Gebüsch lang und schaute ständig zu mir, ich traute mich nicht zu bewegen, erst als er sich von mir abwandte traute ich mich die Kamera zu bewegen und Fotos zu machen, er verschwand im Maisfeld und war weg…
Ich schaute meine Bilder an, um dann festzustellen, die Bilder sind alle bei 150mm fotografiert, ich habe vergessen zu zoomen…. ICH HABS VERBOCKT! So dachte ich.
Ich blieb noch eine gute Stunde sitzen, aber nichts passierte.
Ich packte zusammen und machte mir Gedanken über Wind, Geräusche und was ich besser machen könnte.
Ich ging links um das Gebüsch herum, um den Bock unten an dem kleinen Hügel im Gras liegen zu sehen… ach hat der sich durch den Wald wieder hinter mich geschlichen und ich hab es nicht mitbekommen, Mistkerl aber auch.
Ich blieb im Schutz der Bäume und des Gebüschs, hatte ich doch keine Tarnung mehr und ich wollte jetzt kein Fehler machen. Irgendwann stand der werte Herr auf, und was macht er??? Er kommt DIREKT auf mich zu gelaufen, mir klopfte das Herz bis zum Hals, ich saß, machte mich klein, aber es kam wie es kommen musste. Er sah mich, sprang kurz zur Seite und schaute zu mir.
Ging in einem Bogen um mich herum, kam aber immer näher, so das ich meine Brennweite reduzieren musste, da ich ihn sonst nicht ganz auf das Bild bekommen würde.
Ich war total aufgeregt, so nah… so schön… ruhig bleiben, keine hektischen Bewegungen, meine Kamera ratterte.
Er hat sich regelrecht präsentiert
Diese Begegnung werde ich nie vergessen, er kam mir so nah, wie ich noch keinem anderen Wildtier kam. Trotz der Aufregung gelangen mir diese Bilder auf die ich stolz bin und mich immer an diese Begegnung erinnern werden.